Reisebericht Alpen 2013

Tag 1 (9 Juni):  Bünde - Hildesheim. Über Landstraßen fahren wir bei gutem Wetter die ersten Kilometer. Sehr früh angekommen plus 30 Minuten Zugverspätung. Mehr aus Spaß fahre ich das Fahrwerk meiner GS runter. Dies ist jedoch in der ersten Ebene des Zuges zwingend notwendig. Den Helm musste ich auch noch abnehmen, sonst konnte ich nicht nach vorne schauen. So eine niedrige Decke habe ich nicht erwartet. Im Zug haben wir Engländer als Nachbarn und wie sich das bei denen gehört müssen die nach dem Saufen von den Schaffnern beruhigt werden. Tagestacho - 150 km.

Tag 2 (10 Juni): In München ausgestiegen erwartet uns bereits hier ein trübes Wetter. Kurz nach dem Stadtrand fängt es an zu regnen und zwar für den ganzen restlichen Tag. Die Fotokamera bleibt meistens im Tankrucksack. Die Aussichten sind wunderschön. Die ersten 180° Kehren für mich ungewohnt. Irgendwann fällt bei Matthias die Schutzhaube für der Tankrucksack raus. Ich schaffe es anzuhalten, jedoch beim Versuch sie aufzuheben, rollt meine Kuh auf der Schräge zurück, ich kann sich nicht mehr halten und sie legt sich auf die Seite. Sah bestimmt lustig aus! Am Abend fahren wir den Timmelsjoch hoch, fahren aber wieder runter in das nächste Hotel. Nach der ehr schlechten Autozugnacht sind alle ziemlich müde. Der Hefeweizen gibt uns den Rest. Tagestacho - 280 km.

Tag 3 (11 Juni): Am Morgen regnet es immer noch. Kurz nach dem Start hört es dann doch auf. Wir fahren wieder den Timmelsjoch hoch. Auf der Höhe 2500 m über NN liegt hier bei gerade mal 3,5° (noch Plus) immer noch genug Schnee. Wunderbare Landschaften. Hier blüht mein Herz auf. Um so was zu sehen lohnt es sich auch einen Tag durch den Regen zu fahren. Weiter geht es von einem Pass zum anderen. Das Wetter macht jetzt richtig gut mit. Endlich können wir die Regenklammotten ausziehen. Bei Sonnenschein und 25° in den Tälern lässt es sich gut treiben. Da wir zeitlich nicht begrenzt sind (was ich bei Motorradreisen nicht kenne) halten wir ziemlich oft um Fotos zu machen oder ein Kaffee zu trinken oder auch einfach die Landschaft zu genießen. Wir bewegen uns Richtung Dolomiten. Die kahlen, in den Himmel herausragenden Steinbrocken sehen einfach grandios aus. Am Abend halten wir im Hotel Fontanella in St. Martin. Das Inklusivessen mit vier Gängen ist einfach fantastisch und wirklich zu empfehlen. Der Hotelbesitzer Gerd ist auch voll OK. Bis 1:00 Uhr Nachts quatschen wir im Restaurant. Tagestacho - 160 km.
Tag 4 (12 Juni): Etwas länger geschlafen entscheiden wir uns heute in dieser Gegend zu bleiben und lassen den Großteil unserer Klammotten im Hotel. Heute geht es etwas ruhiger ab, war mir persönlich sehr gefällt. Ich werde wohl älter und brauche es nicht mehr möglichst schnell zu fahren. Ein paar schnelle Kurven in Abwechslung mit Herum glotzen ist völlig OK. Die Umgebung ist hier wirklich anschauungswert. Für mich als Steppenratte ist das schon was anderes. Manche Skipisten sind noch komplett mit Schnee bedeckt. Den halben Tag fahren wir zu dritt, dann treffen wir Marco zufällig an einer Baustellenampel. Der wollte doch nicht den ganzen Tag faulenzen. Auf den Straßen ist heute etwas mehr los – Busse, Fahrradfahrer, Baustellen. Der Straßenbelag ist meistens perfekt, manchmal jedoch so hügelig, das an das zügige Fahren nicht zu denken ist. Am Abend wieder das vier Gänge Menü. Tagestacho - 221 km.
Tag 5 (13 Juni): Es geht erstmal weiter Richtung Süden. Die Berge hier werden hier immer grüner und niedriger. Die Passstraßen sind jedoch genau so kurvig. Am letzten Pass sind die Kehren so eng, dass ich in den 1. Gang schalten muss. Mir persönlich gefallen doch mehr die etwas breiteren Straßen. In solchen engen Kehren geht es nicht mehr um Kurvenlage, sondern um ein umfallfreies um die Ecke Kommen. Am Abend halten wir im Hotel „Goldener Adler“. Wir sind hier die einzigen Gäste. Es wird hier wieder deutsch gesprochen. Das Dörfchen ist sehr verbaut, alles etwas einfacher hier  - und das gefällt mir. Ich ziehe mit der Kamera durch die Gassen. Diese enge Bauweise fasziniert mich. Tagestacho - 260 km.
Tag 6 (14 Juni): Heute geht es langsam Richtung Heimat. Die TomTom Navis leiten uns durch ziemlich schmale Passstraßen. Da wir zum Timmelsjoch kommen wollen, müssen wir uns etwas beeilen und fahren ab Nachmittag etwas breitere und schnellere Straßen. Für heute wurden Hitzegewitter vorhergesagt. Bis zum Abend haben wir Glück, jedoch 10 km vor dem geplanten Endziel kommt es dann runter. Schnell suchen wir eine Pension. Tagestacho - 320 km.
Tag 7 (15 Juni): Es geht hoch auf den Timmelsjoch. Das Wetter ist wieder perfekt. Oben ist es ziemlich kalt und wunderschön. Die Sauerkrautbrötchen hier oben sind ein Muss! Weiter folgen ziemlich schöne schnelle Straßen bis zum Plansee.  Hier sieht es heute (am Samstag) ganz anders aus. Alles voll hier. Am Abend die Verladung in München. . Tagestacho - 310 km.

Tag 8 (16 Juni):  Hildesheim - Bünde. Ganz wenig geschlafen fahren wir am frühen Morgen nach Hause.
Tagestacho - 150 km.