Reisebericht Baltikum 2015

Tag 1 (3. Juli) 423 km (0-423)
Direkt nach dem letzten Arbeitstag geht es los. Wir starten um 18:30 Uhr. Kurz vor Mitternacht sind wir schon in Dänemark. Am Campingplatz ist schon alles zu, und wir parken auf einem relativ lautem Parkplatz.

Tag 2 (4. Juli) 725 km (423 - 1148)
Wir stehen direkt am Meer. Am Morgen machen wir einen Spaziergang an der Strandpromenade und dann geht es Richtung Schweden. Die beiden Brücken sind schon grandios. Da unser JC noch zu den PKWs gehört, kommt es noch relativ günstig. 35 € für die Storebaelt-Brücke und und 52 € für die Öresund-Brücke. An der Storebaelt-Brücke ist es leicht nebelig, so dass das andere Ufer nicht zu sehen ist. Eine Riesenbrücke in den Nebel...  
Weiter geht es zum Vänern See. Wir fahren auf ein Campingplatz in Lidköppen.

Tag 3 (5. Juli) 0 km
Da es hier so schön ist, und das Wetter passt (29°) bleiben wir hier einen Tag stehen.

Tag 4 (6. Juli) 359 km (1148 - 1506)
Nach dem Ausschecken fahren wir zum naheliegenden Schloss Läkö. Auf jedem Fall sehenswert. Jetzt geht es wieder Richtung Meer. Es ist sehr windig und es ist ziemlich anstrengend den JC zu fahren. Das letzte fehlende Stück Autobahn wurde scheinbar knapp zuvor fertig gestellt. 2008 hatten wir hier noch ziemlich viel Landstraße. Es sieht gleich viel zivilisierter aus. Obwohl man rechts und links immer noch den kaputten Wald sieht. 15 km vor Oslo bleiben wir an einem Golfparkplatz stehen.

Tag 5 (7. Juli) 145 km (1506 - 1651)
Nach einer sehr ruhiger Nacht stehen wir sehr früh auf um für Oslo Zeit zu haben. Die Stadt empfängt uns mit angenehmen 24°. Irgendwie stehen die Norweger auf nackig. Überall sieht man Skulpturen mit nackten Menschen. Natalia hat dazu eine formelle Erklärung gefunden: Bei den sonst so kalten Temperaturen denken sie immer an Wärme, und daher ein ewiger Traum => so wenig wie möglich anzuziehen zu müssen:-) Na ja, da ist was dran. Nachmittag fahren wir zum Flughafen. Sergej fliegt nämlich von hier aus für vier Wochen nach Island. Sein Haus (Rucksack) hat er mit. Weiter geht es zu dritt. Da das Wetter so schön ist, fahren wir nicht so lange mehr und halten an einem Campingplatz am Mjosa See. Es ist hier schon etwas einfacher, aber OK.
Neben uns stehen ein paar Deutsche. So richtig verstehe ich diese Kollegen nicht. Jeder sitzt für sich in seinem Sch... Wagen grinst vielleicht gerade mal dir entgegen und will bloß nicht angesprochen werden.

Tag 6 (8. Juli) 454 km (1651 - 2105)
Ab heute soll das Wetter nicht so gut sein. Wir starten um 9:30 Uhr Richtung Trondheim. Erst ist es ziemlich langweilig, dann kommen nach und nach interessantere Landschaften. Hier kennen alle nur eine Geschwindigkeit. Und zwar die, die auf den Schildern steht. Dieses Mal ist das für mich nicht so eine Herausforderung. Mit dem WoMo ist das relativ leicht zu halten. Obwohl ich kein Heizer bin, ist Moped und Skandinavien nicht meine Kombination.
Am Nachmittag erreichen wir Trondheim. Die Stadt ist nicht all zu groß, aber sehenswert. Alte Straßen, neuere Gebäude, alles im mix. Eine riesige Kirche, der Nidarosdom, ist wohl das Hauptmerkmal. Vor dem Weiterfahren kaufen wir uns frischen Fisch und  fahren weiter. An einem Rastplatz halten wir eigentlich nur zum Essen. Doch dann entdecken wir, dass wir auf dem Fenster den Flughafen von Trondheim sehen. Mit dem Fernglas können wir landende Flugzeuge beobachten. Es ist schon ziemlich spät, plötzlich sehen wir, dass der Flughafen und die herum liegende Berge komplett beleuchtet sind. Zuerst dachten wir, dass das die Nachtbeleuchtung ist, jedoch so viel Licht konnte das nicht bringen. Das ist noch die Sonne, die eine Lücke zwischen der Wolkendecke gefunden hat. Diese Lücke konnten wir nicht sehen, da sie für uns hinter einem Hügel war. So was spektakuläres sieht man nicht oft. Hier bleiben wir übernachten. Übrigens, es ist 23:54 Uhr und es ist noch ziemlich hell. Ganz dunkel wird es schon seit ein paar Übernachtungen nicht mehr.

Tag 7 (9. Juli) 523 km (2105 - 2628)
Wir schlafen uns gut aus und es geht weiter. Es regnet fast den ganzen Tag. Die Temperatur geht teils auf 6° runter. Die Landschaft ändert sich immer wieder. So viel Grün habe ich hier nicht erwartet. Wir warten immer auf die Elche, die haben aber scheinbar keine Lust aus Autos. Abends erreichen wir den Polarkreis. Hier liegt noch Schnee. Übernachten am Polarkreis ist was Neues für mich.

Tag 8 (10. Juli) 458 km (2628 - 3086)
Das Wetter hat sich gebessert. Wir gehen Wandern am Polarkreis. Wir sind auf ca. 700 Meter über NN und liegt noch sehr viel Schnee. Hier dürfen wir tatsächlich beobachten, wie aus einzelnen Tropfen beim Tauen reißende Flüsse entstehen. Eine sehr magere Bepflanzung. Es hat für mich Ähnlichkeit mit den mongolischen Landschaften.
Nach dem Mittagessen starten wir weiter entlang des Flusses dessen Entstehung wir eben beobachten durften. Wir fahren wieder rein nach Schweden. Weiter kommen unendliche Seen. Nach ca. 100 km werden die Berge immer flacher und die Seen immer normaler und dem entsprechend verschwinden auch die Campingplätze. Und zwar fast komplett. Abends wollten wir noch einen finden, doch nach ein paar Versuchen geben wir auf und bleiben in der Nähe von Lanea in einem Waldstückchen zwischen unzähligen Mücken stehen. Dafür haben wir beim durchfahren der ziemlich einsamen Gegenden drei Mal einen Elch und sehr viele Rentiere gesehen.

Tag 9 (11. Juli) 489 km (3086 - 3575)
Heute sind wir nur gefahren. Nach 100 km die Grenze zu Finnland. Eine Stunde verloren wegen der Zeitzone. Ziemlich teures Mittagessen, dafür etwas günstigere Sprittpreise. Das Gute ist, dass wir seit Oslo keine Staus mehr haben. Am Abend fahren wir ein Campingplatz an und wie es sich in Finnland gehört, gehen wir in die Sauna!

Tag 10 (12. Juli) 410 km (3575 - 3985)
Heute stehen wir früh auf, da die Finnlands Hauptstadt Helsinki auf dem Plan steht. Mit großen Erwartungen fahren wir in die Stadt. Doch wir müssen leider feststellen, die gestrige Sauna war unser größtes Highlight in Finnland. Wie bereits die Straßen, genau so langweilig finden wir auch Helsinki. Wir bummeln ein bisschen durch die Stadt, schauen uns die Steinkirche an, und fahren raus aus der Stadt zum Übernachten. 140 km vor der russischen Grenze übernachten wir auf einem Parkplatz.

Tag 11 (13. Juli) 382 km (3985 - 4367)
Dieser Tag ist für die Grenze und Anfahrt nach St. Petersburg geplant. 3 Stunden verbringen wir am Grenzübergang. Am Abend erreichen wir einen der wenigen Campingplätze hier.

Tag 12 (14. Juli) 0 km
Museen und Parks von St. Petersburg... Mit Bus und U-Bahn in die Stadt. Zimniy Dworez (nur außen), Isaakiewskiy Sobor, Bootsrundfahrt, Strelka der Wasiljew Insel,  Petropawlowsk Festung.

Tag 13 (15. Juli) 0 km
Peterhof.

Tag 14 (16. Juli) 41 km (4367 - 4408)
Da für heute noch schönes Wetter versprochen wird, fahren wir in das Städtchen Puschkin in Zarskoje Selo um uns die Zarenresidenz mit dem berühmten Bernsteinzimmer anzuschauen. Wir haben bis zu unserer großen Führung noch zwei Stunden Zeit, und wir befolgen dem Rat einer alten Dame im Peterhof, und machen in der Zwischenzeit eine kleinere Führung im Zarsko-Selskij Lizey mit. Diese kleinere Führung bleibt uns am meisten in Erinnerung. Mit wie viel Gefühl und Begeisterung die Frau die Gedichte von Puschkin vorträgt, kommen uns fast die Träne. Hier muss man natürlich die Russische Sprache kennen.
Die Zarenresidenz mit dem berühmten Bernsteinzimmer sind hoffnungslos überfüllt.
Wir übernachten auf einem Parkplatz vor einem Hotel ein bisschen Standauswerts. Das Wetter ist hier sehr unbeständig. Zwischen strahlenden Sonnenstunden kann auf einmal eine dicke Regenwolke sich richtig austoben. Man muss hier wettertechnisch auf alles bereit sein, was wir leider nicht wirklich sind. Bis jetzt hatten wir aber noch Glück, Regenponchos haben wir uns aber sofort am ersten Tag gekauft.

Tag 15 (17. Juli) 176 km (4408 - 4584)
Wir fahren wieder nach St. Petersburg und schauen uns die Kathedrale Spas na Krovi an und besuchen das älteste Museum der Stadt die Kunstkammer. Nach dem Abendessen müssen wir doch noch unsere Regenponchos rausholen. Doch nicht umsonst gekauft! Es geht auch gleich Richtung Zuhause. Kurz vor dem Städtchen Luga bleiben wir vor einem Kafe zum Übernachten stehen.

Tag 16 (18. Juli) 227 km (4584 - 4811)
Knappe zwei Stunden verbringen wir am Grenzübergang und damit wir wenigsten etwas von Estland mitnehmen, bleiben wir gleich nach der Grenze an einem Campingplatz stehen. Wir werden hier mit einem sehr günstigen und leckeren Abendessen verwöhnt und oben drauf gibt es noch eine Sauna!

Tag 17 (19. Juli) 214 km (4811 - 5025)
Früh am Morgen gestartet sind wir bald im Riga. Im Riga City Camping eingecheckt, gehen  wir in die Stadt. Trotz vielen nicht gepflegten Gebäuden finden wir diese doch wesentlich sehenswerter als Helsinki. Unser Campingplatz ist proppenvoll. Zu 80% deutsche Kennzeichen. Alleine 18 WoMo's gehören zu einer organisierten Baltikum Tour. Außerdem steht hier das Kermit Racing Team aus Norwegen.

Tag 18 (20. Juli) 776 km (5025 - 5801)
Fahren...

Tag 19 (30. Juli) 597 km (5801 - 6398)
Fahren...

Übrigens, so eine gut ausgebaute und gepflegte Autobahn, wie von Warschau bis nach D, habe ich in so einem großen Stück noch nie gesehen!

Wieder Zuhause! Also wieder Pläne für den nächsten Urlaub schmieden...