Reisebericht Black Sea 2009

Tag 1 (3. Juli):  Um 8:00 Uhr morgens gestartet. Heiß 29°C.Die deutsche Autobahnen sind wirklich langweilig, die polnische ebenso. Um 19:00 Uhr halten wir für die erste Übernachtung in der Nähe des Städtchen Opole in einem kleinen MOTELik. Hier schlafen wir besonders sicher dank Papa Andrej und sein Wachhund. Tagestacho - 755 km. Parkplatz im MOTELik
Memuaren

Einfahrt

Wachhund

Tag 2 (4. Juli): Nach einem Recht langem und informativem Frühstück bei Papa Andrej folgen wieder Autobahnen und Baustellen bis zur polnisch-ukrainischer Grenze. Am Grenzübergang Medyka-Shehyni bleiben wir erst für drei Stunden stecken. Die enorm wichtigen ukrainischen Grenzer lassen sich erst richtig Zeit beim Schichtwechsel, dann lassen sie die „Faschisten“ doch noch rein… Kurz nach der Grenze im Städtchen Mostyska stoppen wir für die zweite Übernachtung im Hotel „Gostinij Dwor“. Nach dem netten Plaudern mit dem Hotelbesitzer Grigorij Romanovitsch besitzen wir nun eine Karte der ukrainischen Karpaten und werden Morgen seinen Reisetipps folgen. Tagestacho - 475 km.

Ukraine Gostinij Dwor  
Tag 3 (5. Juli): Vormittag gutes Wetter, tolle Landschaften, Mädels, die in schicken Abendkleidern zwischen den frischen Kuh-Minen springend zur Kirche gehen.
Gostinij Dwor

Angeln

Karpaten
Nachmittag im Regen durch den Tal der dicksten Wolke hinterher. Zum ersten Mal heben wir auf der Reise die Endurostiefel an. Nie gedacht dass in den nach ein paar Tropfen Regen schon Wasser steht. Nach vier Stunden strömenden Regen entscheiden wir uns auf die Ostseite der Karpaten zu wechseln. Skihotel
Am Abend bei der Suche nach einem Hotel halten wir an einem Kaffe und haben Glück. Der Besitzer Ivan lädt uns ein bei Ihm zu übernachten. Danach folgt ein sehr interessantes Gespräch beim Abendessen. Solche Gespräche sind neben dem Motorradfahren das interessanteste auf solchen Reisen. Tagestacho - 435 km. Ivan & Ich
Tag 4 (6. Juli): Wir folgen der Empfehlung unserer Gastgeber Ivan und Mariana und fahren zum Skigebiet „Dragobrat“. 7 km zurück auf Asphalt und dann geht es los, 20 km gröbster Schotter und Steigungen.
Dragobrat Dragobrat Höhe Dragobrat Aussicht
Von den Fahrzeugen begegnen wir hier nur vollangetriebene Laster. Ein schöner Vormittag…
Ural Steigung GAS 66 mit Schülern
Nach dem Mittag werden die Koffer wieder montiert und es geht weiter. Abfahrt Unterwegs
Die Überfahrt auf die andere Seite der Karpaten hat sich gelohnt. Kontinentale Klima – einfach genial. Bei 32 Grad fühlen wir uns sau wohl. Am Abend passieren wir die moldawische Grenze. Die Grenzbeamten machen uns auf den Nagel im Hinterrad der 1200 GS aufmerksam. Moldawien erscheint mir entgegen meinen Erwartungen sehr mager besiedelt zu sein. Was uns natürlich sehr freut. In den recht flachen Landschaften im Norden Moldawiens finden wir einen traumhaften wilden Campingplatz auf einem Hügel. Auch die viele geschossene Fotos können den dort erlebten Gefühlen nicht wiedergeben. Der volle Mond in der Nacht über den gegenüber liegendem Hügel, der unter die dünne Wolkendecke scheint, macht den Abend perfekt. Nach dem erfolglosen Greifen nach den scheinbar so nahen Wolken schlafen wir unter freiem Himmel ein. Was für ein Tag! Tagestacho - 305 km.
idyllisch idyllisch Mondaufgang
Tag 5 (7. Juli): Am Morgen noch einige Fotos und weiter.
Guten Morgen Memuare schreiben... Seitenansicht
Ansicht von vorne idyllisch Diese Schraube gehört nicht hier hin? Oder?
Da es uns in Moldawien so gut gefallen hat, entscheiden wir uns bis in den Süden des Landes zu fahren und dort wieder wild zu Campen. Wehrend der Fahrt faszinieren uns die unendlichen Weiten Moldawiens. Mal was anderes. Hin und wieder treffen wir einheimische Motorradfahrer. Wie in alles osteuropäischen Statten sehr Hilfsbereitschaft. Von denen werden wir gewarnt, dass im Süden des Landes etwas andere Leute leben. Als wir dann den Süden erreichen dürfen wir uns dann selber davon überzeugen. Der Empfang der dort lebenden Gagausen ist etwas eigenartig. Manche empfangen uns mit Stinkefingern, manche springen ins Auto, überholen uns mit riskanten Manövern und fahren wieder zurück. Die Lust auf wildes Campen vergeht sehr schnell. Die rumänische Grenze überqueren wir ca. um 22:00 Uhr und übernachten in der etwas größeren Stadt Galati, wo es mehr wilde Hunde als Menschen gibt. Zumindest kam es uns so vor als wir nachts uns noch was zum Essen gesucht haben. Tagestacho - 480 km.
Tag 6 (8. Juli): Die Stadt ist schon ziemlich zivilisiert, aber die Unmengen der wilden Hunde sind sehr auffällig. Per Fähre über die Donau,
Donau Donau Straßenschilder zweisprachig
dann entlang der Schwarzmeerküste bis Bulgarien. Am Abend erreichen wir unser Zwischenziel Hotel Mimosa am Goldstrand.Tagestacho - 330 km. Straßenrand
Hotel Mimosa Parken am Hotel Mimosa Parken am Hotel Mimosa
Tag 7 (9. Juli): Ruhetag. Baden, Abendshow am Hotel. Der Wachmeister ... Tagestacho - 0 km.
Tag 8 (10. Juli): Früh am Morgen losgefahren kommen wir erstmal in Varna unter den Regen. Die Straßen sind sehr glitschig. Kurz danach wird es wieder sonnig und wir fahren ins Landinnere Richtung Ruse. Geplant ist eine Übernachtung in der Walachei. Jedoch frisch aufgekommene dicke Regenwolken machen uns einen Strich durch die Rechnung.
Wir entscheiden uns in einer Tour bis Brasov zu fahren, wo uns mein Jawa-Komplize Werner erwartet. Rund um Bukarest kommen wir noch im Trockenen, dann fängt es langsam an zu Regnen und es wird immer kälter. Als wir endlich in Brasov so gegen 23:00 Uhr ankommen sind es draußen nur noch 12°. Bei der Abfahrt hatten wir noch 32°. Im Hotel Gema werden wir von Werner mit allen Ehren Empfangen. Tagestacho  - 560 km Empfang von Werner
Tag 9+10 (11. +12. Juli): Zwei Tage bleiben wir in Brasov, und zwei Tage gibt es Regen. Das von Werner vorbereitetes Kulturprogramm beinhaltete Besichtigungen des Schlosses von Graf Dracula; Schloss Peleş von Carol I; einen Grillabend und einen Sprachkurs in „Romanischte“. Zwei sehr informative Tage. Tagestacho – 0 km Alex Werner und Ich
Rasnov Unterwegs Unterwegs
Im Schloß von Graf Dracula Im Schloß von Graf Dracula Im Schloß von Graf Dracula
Brasov Brasov City Schwarze Kirche
Palast von Carol I Palast von Carol I Palast von Carol I
 
Tag 11 (13. Juli): Abfahrt immer noch im Regen, jedoch wie im Wetterbericht vorhergesagt scheint schon bald die Sonne. Wir genießen die schönen Landschaften Transsilvaniens, fahren hin und wieder von der Asphaltstraße ab und versuchen uns im Gelände. Am Fluß JAWA-Club Ungarn
     
Unsere letzte Etappe ist eine ca. 60 km lange einsame Schotterstraße im Apusenigebirge. Die wenige Menschen die wir begegnen grüßen uns, ob wir uns kennen würden.   Aussichten Karpaten
Auf einem Hügel 1000 m über NN schlagen wir unser Zelt auf. Die unbeschreiblich schöne Landschaft, der Hirte mit seinen Schafen und der Flöte, machen uns sehr nachdenklich. Wie anders und Schön das Leben noch sein kann! Tagestacho – 300 km.
Gebet Camp Schauen der Sonne hinterher
Tag 12 (14. Juli): Abschied von Karpaten.
Guten Morgen Camper Schäfchen Müllentsorgung
Vier Räder Hotel am Straßenrand Camping in Ungarn
Die schönen Schotterstraßen werden auf Asphalt gewechselt. Adios Rumänien, Hello Ungarn. Der Osten Ungarns ist ziemlich flach und die Straßen sehr gerade. Am Abend erreichen wir das kleine Bükk – Gebirge. Hier macht das Fahren wieder Spaß. Unser Zelt stellen wir diesmal auf einem organisierten Campingplatz auf. Tagestacho – 435 km.
Tag 13 (15. Juli): Über die Slowakei, rund um das Tatra-Gebirge, wieder zurück zum „MOTELik“. Tagestacho – 565 km. Gut dass Kühe nicht fliegen...
Tag 14 (16. Juli): Der Weg nach Hause. Wie Tag eins nur in andere Richtung. Ca. 17:30 Uhr sind wir wieder zu Hause. Tagestacho - 755 km.

P.S. ...Technisch ist bei den neuen Motorrädern natürlich alles OK, jedoch ist die 800-er schon etwas gewöhnungsbedürftig. „Strecken reißen“ ist im Gegensatz zu meinen Erwartungen relativ einfach. Was mich enttäuscht hat, ist das ABS. Bei etwas schlechterem Untergrund, auch bereits bei schlechtem Asphalt springt das ABS viel zu früh an, so dass letztendlich kaum noch was von der  Bremskraft übrig bleibt. Im Gelände fühlt sie sich natürlich sehr wohl.


Ansonsten eine sehr interessante Reise. Da wir uns kilometermäßig dieses Mal etwas zurückgehalten haben, hatten wir etwas mehr Zeit die durchquerten Länder kennen zu lernen. Natürlich ist das zu wenig, jedoch auf zwei Rädern immer noch viel informativen als auf vier. Bei Zwei von den sieben Länder habe ich meine Meinung umdrehen müssen. Moldawien Landschaftsmäßig – anstatt grünen, habe ich Steppenähnliche Landschaften vorgefunden. Und Rumänien Entwicklungsmäßig – für Osteuropa ein gut entwickeltes Land mit gutem Straßennetz, schönen Schotter- und sonstigen Nichtstraßen, der Freiheit das alles zu befahren, und vielen netten Menschen.