Reisebericht Oslo 2008

Tag 1 (20 August): Um 9:00 ist das Treffen auf einem Parkplatz an der A2 vereinbart. Oleg ist nicht da... nur eine Nachricht: „...komme später, Moped springt nicht an, Batterie entladen.“ Nach drei viertel Stunde kommt die VFR dann doch aus eigener Kraft noch auf den Parkplatz gerollt. Es geht endlich los. Der Himmel ist dunkelgrau, jedoch bekommen wir nur ein paar leichte Tropfen bis zur deutschen Grenze ab. In Dänemark scheint schon öfter die Sonne. Die Hinfahrt soll komplett auf Rädern verlaufen, das heißt die zwei dänische bzw. schwedische Brücken sind zu bezwingen. Alleine der Anblick ist gigantisch. Auf der Mitte der Brücke zeigt der Garmin über 70 m Höhe über NN. Hoffentlich fallen wir nicht ins Wasser. Bei der ersten Brücke finden wir ein Plätzchen für ein paar Fotos, bei der zweiten müssen wir leider durchfahren. Die Durchfahrkosten von jeweils 15 und 20 € sind für ein kleines Moped natürlich auch gewaltig. Ein PKW kostet beinah das doppelte. So gegen 18:00 Uhr sind wir kürz hinter Malmö und fangen mit der Unterkunftsuche an. „Alles ausgebucht“ hören wir nur. Bis ein netter Rezeptionskollege des Hotels Lundia in Lund seinen Headset nicht anzieht, und nach viertel Stunde Telefonieren mit unterschiedlichen Hotels eine Adresse in die Hand drückt, wo wir übernachten können. Vielen Dank. Das „Patienten Hotel“ ist nicht gerade günstig, aber wir sind froh untergekommen zu sein. Tagestacho: 820 km.

Rast

Brücke

Brücke näher
Tag 2 (21 August): Früh aufgestanden Frühstücken wir zusammen mit vielen jungen Muttis mit Ihren Babys und sonstigen kranken Schweden. Jetzt können wir es ruhiger angehen lassen. Im Navi wird das Häkchen unter „Fernstraßen vermeiden“ gesetzt, und los geht es. Am Vormittag regnet es ab und zu.
Hotel Unterwegs Hafen
Diese schwedische Raser bringen uns an den Wahnsinnsrand. Mit 50 Klamotten fliegen die durch die Dörfer und Städte, mit ganzen 70 geht es außerhalb weiter. Bei diesem Bußgeldkatalog ist so was auch kein Wunder. Entweder schaut man ständig auf den Tacho, oder man fährt nach Gefühl nicht schneller als die Polizei erlaubt. Bei beiden Methoden ist man nicht so wirklich mit dem Fahren beschäftigt. Unmöglich. Also, aus dem Auto glotzen OK, aber nicht Moped fahren!!! Diese Seite von Skandinavien hat mir überhaupt nicht gefallen. Und warum der „Ghost Rider“ gerade aus Schweden kommt, hat für mich auch eine Erklärung gefunden.
Straßenrand

Göteborg

Am Nachmittag kommen wir nach Göteborg, kaufen uns Fähretickets für die Rückreise, reservieren ein Zimmer für Freitag und fahren dann weiter Richtung Norden. Ab hier wird es endlich mal interessanter, immer weniger Zivilisation!
böse - böse... Schon besser noch besser...
International Am Abend halten wir an einem Campingplatz in der Nähe von Tanum. Der Bauer (Rezeption) freut sich über die Besucher. Da er genau so schlecht in Englisch ist wie wir, verstehen wir uns ziemlich gut und sind sehr schnell einquartiert. Endlich mal Freiheit! Weit und breit nur Wälder – einfach SUPER!
unser Häuschen Terrasse Dusche:-)
WC Wälder das einzige Auto
Zum Abendessen fahren wir in das Städtchen Fjällbacka. Da hin geht ein Schotterweg – endlich mal! Das kleine Städtchen ist unbeschreiblich schön, gut dass ich wenigstens mein Handy für ein paar Bilder mit habe. Essen – Zurückfahren – Schlafen in der Holzhütte – Einfach herrlich! Der Tag ist gerettet! Tagestacho: 500 km
Fjaellbacka Fjaellbacka-City Fjaellbacka-Hafen
Tag 3 (22 August): Am Morgen winken wir beim Wegfahren dem Bauern, und dann geht es Richtung Oslo. Das Wetter ist super. So gegen 12:00 Uhr erreichen wir Oslo. Mopeds am Hafen abgestellt, gehen wir durch die Stadt bummeln, besuchen das Vigelandmuseum. Das Gesehene beschreiben natürlich am besten die Fotos...
Oslo-Hafen FRAM-Museum RUS
Strassen Strassen... Vigelandmuseum
Vigeland Geschwindigkeit überschritten Park

Um 15:00 Uhr schmeißen wir die Mopeds wieder an für die Rückfahrt. Was in Norwegen für Mopedfahrer gut ist, dass die Autobahnen für sie Mautfrei sind. Trotzdem fahren wir von der Autobahn runter, damit wir auf die schönen kurven- und höhenunterschiedreichen Nebenstraßen kommen. Diesen Spaß versaut uns der angefangene Regen. Am Abend erreichen wir noch pünktlich den Campingplatz bei Göteborg. Tagestacho: 500 km

Baustelle Futter Camping
Tag 4 (23 August): Heute Abend wollen wir Zuhause sein. Um 5:30 Uhr aufgestanden eilen wir zur Fähre. Der starke Nebel setzt sich am Visier und auf der Brille ab - ich fahre mit offenem Visier und schaue über die Brille. Durch diese Fahrweise und bei der Lufttemperatur von +8° C ist die Morgenmüdigkeit schnell vergessen. Schnell und unkompliziert kommen wir auf die Fähre. Um Platz zu sparen, werden die Motorräder vor die LKWs gestellt. Nach dem Andocken stehen wir als erste vor der Rampe: „Dänemark, wir sind da!“
Göteborg Unser Paddelboot Oleg
Rückblick Frederikshavn Deck 3

Begleitet mit Sonnenschein fahren wir bis zur deutschen Grenze. Ab hier gibt es natürlich wieder Regen, aber was für einen... Jetzt bin ich mir sicher, dass meinem Garmin unter der Frontscheibe nichts geschehen kann. Der selbst gebastelte Halter ist dort gut platziert. Nur in den 150 km zwischen Hamburg und Hannover kommt kein Wasser von oben. So gegen 21:00 Uhr sind wir Zuhause. Tagestacho: 830 km

 

P.S. Im Ganzen bin ich mit der Reise zufrieden. Die Technik hat uns nicht im Stich gelassen. Jedoch würde ich Skandinavien beim nächstem mal doch lieber mit dem Auto besuchen. Mit dem Motorrad geht es für mich das nächste mal wieder Richtung Osten, wo es noch ein bisschen von der Freiheit übrig geblieben ist...